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Sind Katholiken konservativ?

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HERR, wie lange noch?

Gib Frieden, Herr, gib Frieden,
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wer lügt, liegt obenauf.
Das Unrecht geht im Schwange,
wer stark ist, der gewinnt.
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Kuba: Urlaubsparadies – aber unmenschliches Regime

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Havanna/Frankfurt am Main. Zwölf Mitglieder der Vereinigung „Pastores por el Cambio“ („Pastoren für den Wandel“) wurden am 12. November in Bayamo, der Hauptstadt der ostkubanischen Provinz Granma, von Polizisten und Staatssicherheitsbeamten verhaftet. Nach Auskunft des Vorsitzenden der Organisation, Antonio Rodríguez Estrada, wollten die Pastoren Hilfsgüter für Hurrikanopfer mit einem Lastwagen nach Santiago de Cuba bringen, als Beamte sie am Busterminal von Bayamo festnahmen, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Sämtliche Hilfsgüter wurden beschlagnahmt. Von den verhafteten Pastoren fehlt bisher jede Spur und die kubanischen Medien verschwiegen die Festnahme der Pastoren, berichtet die IGFM weiter.

Rodríguez Estrada teilte der IGFM mit, dass die Pastoren den Opfern des Hurrikans Lebensmittel wie Reis, Bohnen, Erbsen und Nudeln sowie Kleidung bringen wollten, die sie von den Einwohnern Bayamos gesammelt hatten. Bereits am vergangenen Freitag seien einige Mitglieder der „Pastoren für den Wandel„ von Beamten gewarnt worden, dass es ihnen verboten sei, Hilfsgüter nach Santiago de Cuba zu bringen. „Die Beamten sagten uns am Freitag, dass wir die gesammelten Hilfsgüter beim Komitee zur Verteidigung der Revolution (CDR) oder der Organisation für Glaubensfragen abgeben sollen. Sie seien die einzigen, die Hilfe bringen dürften“, so Rodgríguez. „Wir aber wiederholten, dass wir keiner staatlichen Organisation vertrauen.“

Immer wieder Verhaftungen von Pastoren wegen Predigen an öffentlichen Plätzen. Die unabhängige evangelische Organisation „Pastoren für den Wandel“ wurde am 10. April 2012 gegründet und zählt mehr als 100 Pastoren aus verschiedenen Regionen Kubas zu ihren Mitgliedern, erklärt Roberto de la Jesus Guerra, Mitgründer der IGFM Kuba und Leiter der regimekritischen Nachrichtenagentur Hablemos Press. Seit der Gründung der Pastorenvereinigung werden ihre Mitglieder immer wieder verhaftet, weil sie ohne staatliche Genehmigung auf öffentlichen Plätzen predigen. Nach Angabe von Pastor César Serrano verweigern die kubanischen Behörden den Pastoren die Genehmigung, Kirchen zu bauen oder Räumlichkeiten zu mieten, in denen sich die Gemeinden versammeln können.

Regierungsbehörden beanspruchen Monopol auf Katastrophenhilfe. Die IGFM verurteilt das Vorgehen des Castro-Regimes gegen die Pastoren. „Der totalitär geführte kubanische Staat beansprucht für sich das alleinige Recht, die Hilfe der kubanischen Bevölkerung und aus dem Ausland unter den betroffenen Opfern zu verteilen. Dabei werden die Anhänger des Regimes bevorzugt und durch den Sturm in Not geratene Regimekritiker ihrem Schicksal überlassen. Dass Pastoren sogar verhaftet und verschleppt werden, weil sie Hilfsgüter zu den Opfern des Hurrikans bringen wollen, ist ein weiterer Beweis für die Unmenschlichkeit des Regimes“, so IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin. „Die kubanische Bevölkerung wird über solche Übergriffe nicht informiert. Die absolute Kontrolle des Staates über die Medien ermöglicht dem Regime fortgesetzte Desinformation. Dass Regierungsbehörden ein Monopol auf Katastrophenhilfe beanspruchen zeigt, dass Raúl Castro seine eigenen Interessen über die seines Volkes stellt.“

>>>Weitere Informationen zur Menschenrechtslage in der Republik Kuba
>>>Facebook-Seite der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte

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Vietnam: Mutter einer angeklagten Bloggerin protestiert durch Selbstverbrennung

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Frankfurt am Main/Bac Lieu. – Die 72jährige Mutter der in Vietnam sehr bekannten inhaftierten Bloggerin Ta Phong Tan hat sich am 30. Juli vor dem Gebäude des Volkskomitees der südvietnamesischen Provinz Bac Lieu selbst in Brand gesetzt. Auf dem Weg zum Krankenhaus erlag sie ihren schweren Verletzungen. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, dass die Mutter und andere Angehörige der Bloggerin vor ihrem Freitod von den Behörden massiv unter Druck gesetzt wurden. Die katholische Juristin Tan ist nach Angeben der IGFM bereits 19 Mal verhaftet und in Polizeistationen misshandelt worden. Der Prozess gegen sie und andere namhafte Blogger soll am 7. August stattfinden.

Wie die IGFM berichtet, weigerte sich die Bloggerin Tan, in der Untersuchungshaft ein „Geständnis“ abzulegen. Die Behörden verlangten daraufhin, dass ihre Familienangehörigen gegen sie aussagen. Als die Angehörigen dies verweigerten, wurden sie von Beamten drangsaliert. Die 72jährige Mutter, Dang Thi Kim Lieng  wurde bei allem was sie außerhalb ihres Hauses tat, auf Schritt und Tritt offen observiert, beim Einkaufen, beim Kaffeetrinken, selbst beim Pagoden-Besuch. Neben der Sorge um ihre Tochter, die seit September 2011 in Haft ist und keine Besuchserlaubnis hat, klagte sie auch über andere Isolierungsmaßnahmen und Drohungen.

Nach ihrem Tod durften ihre Kinder den Leichnam nicht nach Hause bringen, bevor sie schriftlich erklärt hatten, dass sie keine Beschwerde einlegen würden. Rund 200 Polizisten und mit Macheten bewaffnete Zivilsten umstellten das Haus und hinderten Freunde und Bekannte daran, Abschied von der Verstorbenen zu nehmen. Bürgerrechtler aus dem ganzen Land sind zur Trauerfeier angereist. Das Internet im Hotel vor Ort wurde daraufhin abgestellt.

Gewaltsam am Kirchgang gehindert. Die 43jährige Juristin und Katholikin Ta Phong Tan berichtete in ihrem Blog „Wahrheit und Gerechtigkeit“ über politische Prozesse und kommentierte die Verstöße gegen das vietnamesische Recht. – Ihre  Bewegungsfreiheit war vor der Verhaftung erheblich eingeschränkt:  Sechs Mal im Juni und Juli 2011 wurde sie vorübergehend festgenommen oder gewaltsam in ihre Wohnung zurück gedrängt, sobald sie in die Kirche gehen wollte. Seit sie sich 2008 dem Club Freier Journalisten Vietnams angeschlossen hat, wurde sie 19 Mal vorübergehend in Gewahrsam genommen und in den Polizeistationen misshandelt. Ihre Wohnung wurde 2010 dreimal durchsucht und verwüstet. Ein Motorrad, zwei Laptops, mehrere digitale Kameras und Handys von ihr wurden dabei konfisziert. Die Polizei beschlagnahmte auch alle ihre persönlichen Papiere und Diplome, so dass sie sich nirgendwo für eine Arbeit bewerben konnte. Die Juristin hatte trotz einer abgeschlossenen Ausbildung als Rechtsanwältin keine Zulassung bekommen. Vor ihrer Verhaftung lebte sie von Honoraren, die Zeitungen im Ausland für ihre Beiträge zahlten.

>>>Weitere Informationen zur Menschenrechtslage in Vietnam

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