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Archiv der Kategorie: Christenverfolgung

Sind Katholiken konservativ?

HJE – X (Twitter)

HERR, wie lange noch?

Gib Frieden, Herr, gib Frieden,
die Welt nimmt schlimmen Lauf.
Recht wird durch Macht entschieden,
wer lügt, liegt obenauf.
Das Unrecht geht im Schwange,
wer stark ist, der gewinnt.
Wir rufen: Herr, wie lange?
Hilf uns, die friedlos sind.

Das Wort Gottes ist unser Wegweiser

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Libyen: Koptischer Christ im Gefängnis nach Folter gestorben

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Kann der bloße Besitz einer Bibel ein Verhaftungsgrund wegen „Verbreitung des Christentums sein? Hierzu eine Mitteilung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM): Der 45-jährige ägyptische Kopte Ezzat Hakim Attalah starb vergangenen Sonntag in einem Gefängnis in der ostlibyschen Stadt Benghazi. Attalah war am 28. Februar mit vier weiteren Kopten wegen angeblicher „Verbreitung des Christentums“ verhaftet worden. Die IGFM beklagt unter Berufung auf Quellen vor Ort, dass er in Folge von Folter in der Haft verstarb. Auch die größte ägyptische Tageszeitung, die staatliche „Al-Ahram“ spricht von der „Ermordung“ des Kopten.

Nach Angaben der IGFM sind in Libyen seit Februar zahlreiche ägyptischen Christen verhaftet worden. Rund 100 ägyptische Kopten sollen zur Zeit wegen angeblicher „Verbreitung des Christentums“ oder „illegaler Einwanderung“ in libyschen Gefängnissen inhaftiert sein. In keinem der Fälle soll es Hinweise darauf geben, dass die Opfer tatsächlich in irgendeiner Weise missioniert hätten. Wie die IGFM betont, sei unabhängig davon auch das Recht auf Mission nach der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen ein Bestandteil des Rechtes auf Religionsfreiheit. In Libyen seien Kopten verhaftet worden, bloß weil sie eine einzelne Bibel und ein Heiligenbild in ihrem persönlichen Besitz hatten, so die IGFM weiter.

Die IGFM forderte die ägyptische Regierung auf, sich stärker für den Schutz ägyptischer Staatsangehöriger in Libyen einzusetzen. Der verstorbene Kopte hatte in Libyen legal gearbeitet und hinterlässt eine Witwe und zwei Kinder. In Kairo kam es nach Berichten über den Foltertod Attalahs zu Protesten vor der libyschen Botschaft in Kairo. 

>>>Weitere Informationen zur Menschenrechtslage in Ägypten

>>>Facebook-Seite der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte

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Einladung zur Ausstellung “Märtyrer und verfolgte Christen im 20./21. Jhdt”

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Villingen. Die Arbeitsgruppe VS der „Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte“ (IGFM) lädt zu einer zweigeteilten Ausstellung mit dem Thema: „Märtyrer und verfolgte Christen im 20./21. Jahrhundert“ ein. Sie beginnt am 17. März von 11 bis 18 Uhr in der Christlichen Gemeinde, Lantwattenstraße 4. Die weiteren Öffnungszeiten: Montag, 18. März bis Freitag, 22. März, jeweils von 9 bis 14 Uhr, außer Dienstag, 19. März.

Es werden Porträts einer Reihe von ermordeten Christen vorgestellt: Die einen mussten ihr Leben beim Engagement für die Menschenrechte lassen, die anderen starben wegen ihres Zeugnisses für Jesus Christus. Neben den ausgestellten Einzelporträts mit Informationsmaterial wird für Gruppen eine Powerpoint-Präsentation angeboten.

Der zweite Teil der Ausstellung beginnt am Palmsonntag, 24. März von 11 bis 18 Uhr in der Heilig-Kreuz-Pfarrei, Hochstraße 34 und ist – mit Ausnahme von Karfreitag – bis Ostersonntag geöffnet. Die Öffnungszeiten: 25. bis 27. März: jeweils von 15 bis 19 Uhr; 28. März (Gründonnerstag) von 15 bis 19.45 Uhr,  30. März (Karsamstag) 15 bis 18 Uhr, und am 31. März (Ostersonntag) nach der Auferstehungsfeier  bis ca. 10 Uhr.

Die Verfolgung im 21. Jahrhundert erfolgt mit Wissen, im Auftrag oder durch Mitwirkung von Regierungen, als auch durch nichtstaatliche Akteure. Bis zu zehn Prozent der gut zwei Milliarden Christen weltweit leiden darunter. Schon früh wurde daher seitens der IGFM die ‚Stephanus-Stiftung für Verfolgte Christen‘ gegründet, die diese Ausstellung gefördert hat.

Der Eintritt ist frei – freiwillige Spenden werden zugunsten Verfolgter eingesetzt. Interessenten zur Mitarbeit in der IGFM-Arbeitsgruppe VS sind willkommen. – HJE

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Nordkorea: Keine Besserung der Menschenrechtssituation zu erwarten

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Was kommt nach dem Tod des Diktators, dem Chef eines Staates, der mit einem großen Gefängnis vergleichbar ist? 

Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt am Main feststellt, hinterlässt der verstorbene Diktator Kim Jong-Il seinem Nachfolger eine niederschmetternde Eröffnungsbilanz: In dem stalinistisch regierten und hermetisch abgeschotteten Nordkorea leiden über 200.000 politische Gefangene in Zwangsarbeiterlagern. Durch die staatlich gelenkte Planwirtschaft ist Mangelversorgung an der Tagesordnung. Als Folge dieser Misswirtschaft verhungerten in Hungerkatastrophen in den letzten 15 Jahren weit über eine Million Nordkoreaner.

Aus Sicht der nordkoreanischen Führung ist das größte Verdienst des Verstorbenen, dass er die Volksrepublik 2006 zur Atommacht machen konnte und das Regime damit außenpolitisch absicherte. Offiziell befindet sich Nordkorea mit seinem „Erzfeind“, dem demokratischen Südkorea, noch immer im Kriegszustand.

Gegner der kommunistischen Einparteien-Diktatur werden für so genannte „politische Verbrechen“ in Zwangsarbeitslagern gefangen gehalten – das bekannteste ist Yodok in der Region Süd-Hamkyong mit über 50.000 Gefangenen. In diesen Lagern herrschen so katastrophale Zustände, dass die Gefangenen nach Angaben von Überläufern und Flüchtlingen oft nur wenige Jahre überleben. Satellitenaufnahmen belegen, dass die Arbeitslager in den letzten Jahren systematisch ausgebaut wurden.

IGFM: Weltweit härteste Verfolgung von Christen. Nach Einschätzung der IGFM ist das kommunistische Reich der Kim-Familie weltweit das Land, in dem Christen am härtesten verfolgt werden. Als Christen erkannte Nordkoreaner würden gezielt in Lager eingewiesen werden und dort als Sklavenarbeiter ausgebeutet. Christliche Mission werde mit Folter und gezielter Ermordung drakonisch verfolgt. Experten gehen von bis zu 70.000 inhaftierten Christen aus.

Die IGFM sieht in dem Herrscherwechsel wenig Chancen auf eine baldige Besserung für die Bevölkerung Nordkoreas: „Der Schlüssel des Menschenrechtsproblems in Nordkorea liegt in Peking. Mit schnellen positiven Veränderungen kann leider nicht gerechnet werden.“, erläutert Martin Lessenthin, der Vorstandssprecher der IGFM.

In einem Kommuniqué zum Tod Kim Jong-Ils verlangten das Zentralkomitee der Arbeiterpartei, die beiden Militärkommissionen und Nordkoreas so genanntes Parlament, dass sich alle „loyal zur Führung des verehrten Genossen Kim Jong-un verhalten” der auch den Vorsitz des Trauerkomitees übernommen hat, dem 200 der höchsten Repräsentanten aus Armee und Regierung angehören. Kim Jong-uns ältere Brüder wurden übergangen. Die den Nordkoreanern verordneten zehn Tage Staatstrauer vom 19. bis 29. Dezember und das zwei Tage währende Schweigen über den Tod des geliebten Führers haben den totalitären Regierungsstil erneut dokumentiert. Während der zehntägigen Trauer verfügt Kim Jong-un bereits alleine über die absolute staatliche Gewalt.

Nach Angabe der Vereinten Nationen fliehen daher trotz des enormen Risikos immer mehr Menschen aus der Volksrepublik. Thailand ist eines der wenigen Länder der Region, das nordkoreanische Flüchtlinge vorbehaltlos aufnimmt. Ganz anders agiert die Führung der Kommunistischen Partei Chinas. Gemäß einem 1968 geschlossenen Abkommen zwischen Peking und Pjöngjang werden nordkoreanische Flüchtlinge von China nach Nordkorea abgeschoben. Dort erwarten sie langjährige Haftstrafen, Zwangsarbeit, Folter oder sogar die Todesstrafe. >>>Informationen zur Menschenrechtslage in Nordkorea

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Sind iranische Konvertiten Verbrecher?

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Frankfurt am Main / Teheran, 20. Oktober 2011.  Die Islamische Republik Iran hat die Verfolgung von christlichen Konvertiten weiter verschärft. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, sind in der nordiranischen Stadt Rasht Ermittlungen gegen fünf Konvertiten wegen „Verbrechen gegen die öffentliche Ordnung“ aufgenommen worden. Außerdem wurde am 18. Oktober eine fünfjährige Gefängnisstrafe wegen „Verbrechen gegen die nationale Sicherheit“ gegen Pastor Benham Irani bestätigt. Pastor Irani befindet sich bereits im Gefängnis, weil er eine einjährige Haftstrafe aus einem weiteren Verfahren verbüßt: Ebenfalls wegen angeblicher „Verbrechen gegen die nationale Sicherheit“.

Die IGFM weist darauf hin, dass staatliche Medien der Islamischen Republik verstärkt auf die internationale Aufmerksamkeit für den wegen Abfall vom Islam zum Tode verurteilten Pastors Nadarkhani reagieren. Der Pastor einer rund 400 Mitglieder großen Konvertitengemeinde in Rasht war am 22. September 2010 wegen „Apostasie“ und „Verbreitung nichtislamischer Lehren“ von einem Revolutionsgericht zum Tode durch den Strang verurteilt worden. Das Oberste Gericht der Islamischen Republik bestätigte das Urteil, leitete den Fall aber zur Begutachtung an Irans oberste Autorität weiter, den „Führer“ Ayatollah Ali Khamenei. Nachdem weltweit zahlreiche ranghohe Politiker die iranische Führung wegen des Todesurteils kritisierten und tausende Bürger an Appellen und Protestaktionen teilnahmen, verwies das Oberste Gericht das Verfahren wegen „unvollständiger Ermittlungen“ zurück an die Erstinstanz.

Iranisches Fernsehen: Westen schränkt Religionsfreiheit ein und unterdrückt Bürger. Gleichzeitig verschärften staatliche iranische Medien den Tonfall, sowohl gegen den zum Tod verurteilten Pastor Nadarkhani als auch gegen den „Westen“. In den farsisprachigen Beiträgen war davon die Rede, der Pastor habe ein „Haus des Verderbens“ geleitet. Außerdem sei er ein „Zionist und Eindringling“. Auf der englischsprachigen Homepage des staatlichen Senders PressTV wurden die Begriffe mit „Bordell“ und „Vergewaltiger“ übersetzt und verbreitet, erläutert die IGFM. In den vergangenen drei Wochen seien die neuen Vorwürfe immer vielfältiger geworden. Der Pastor sei ein „Einbrecher“, „Erpresser“, er habe angeblich ein langes Vorstrafenregister, sei aber gar kein echter Pastor und führe eine „Antiiranische Kampagne“. Außerdem sei es der „Westen“, der die Religionsfreiheit einschränke, seine Bürger unterdrücke und in dem noch nicht einmal eine „Spur“ von Gerechtigkeit zu finden sei.

Die IGFM weist darauf hin, dass dem Pastor in allen Ermittlungen und im schriftlich vorliegenden Todesurteil ausschließlich sein Abfall vom Islam und seine Pastorentätigkeit vorgeworfen worden sind. Die IGFM geht davon aus, dass die völlig neuen Anschuldigungen frei erfunden sind. Vermutlich habe die enorme internationale Aufmerksamkeit dazu beigetragen, dass das Oberste Gericht sich weigert, seine Entscheidung an Nadarkhanis Verteidiger schriftlich auszuhändigen. Sein Anwalt Mohammad Dadkhah ist einer der bedeutendsten Menschenrechtsanwälte des Irans und ein Mitstreiter von Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi. Auch er wurde wiederholt vorübergehend inhaftiert.

Die IGFM geht davon aus, dass die Islamische Republik in Zukunft wieder sorgfältig darauf achten wird, dass die tatsächlichen Verfolgungs- und Hinrichtungsgründe von Konvertiten und anderen Apostaten nicht öffentlich werden. Nach Angaben der IGFM waren Hinrichtungen und Haftstrafen von Konvertiten in den vergangenen Jahren vor allem mit nicht näher beschriebenen „Verbrechen gegen die nationale Sicherheit“ oder gegen die „öffentliche Ordnung“ begründet worden. In vielen Fällen wurde Anwälten Akteneinsicht verweigert und Urteile nicht ausgehändigt. >>>weitere Informationen zu Pastor Youcef Nadarkhani >>>zur Lage der Menschenrechte in Iran 

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Iran: Widerruf des christlichen Glaubens oder Exekution

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Frankfurt am Main. Glaubenswechsel kann tödlich sein: Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) bekräftigt ihre Forderung, den in einer iranischen Todeszelle sitzenden Konvertiten Pastor Youcef Nadarkhani sofort und bedingungslos freizulassen. Nadarkhani wurde am 22. September 2010 aufgrund der Vorwürfe wegen „Verbreitung nichtislamischer Lehre“ und „Abfall vom islamischen Glauben“ zum Tode durch den Strang verurteilt. Das Berufungsverfahren im Juli 2011 bestätigte dieses Urteil. Am 28. Juli 2011 versuchte die IGFM dem iranischen Konsul Mohammad Sadegh Abdollahi in Frankfurt 3978 Unterschriften zur Freilassung des Pastors zu übergeben; die Annahme der Listen und jegliches Gespräch wurden jedoch verweigert. Das Konsulat verwies dabei auf die Zuständigkeit der iranischen Botschaft in Berlin.

Mit dieser Übergabe sollten die iranischen Behörden das Interesse der Weltöffentlichkeit am Schicksal Nadarkhanis erfahren, dessen Verurteilung eine Verletzung des bindenden Völkervertragsrechts darstellt. IGFM-Mitarbeiter Walter Flick: „Die Entscheidungsträger im Iran müssen sich dringend des Falles Nadarkhani – stellvertretend für alle weiteren Gefangenen aus politischen oder religiösen Gründen – annehmen. Eine derartige Abweisung durch das Konsulat ist ein deutliches Signal: Man lässt sich auf keinen Austausch mit Menschenrechtsorganisation ein! Wir werden uns von dieser Reaktion nicht abschrecken lassen weiter für Pastor Youcef Nadarkhani und seine Leidensgenossen kämpfen!“

Hintergrund. Pastor Youcef Nadarkhani (geboren 1977) – im Iran zum Tode verurteilt – wurde im Dezember 2006 zum ersten Mal verhaftet. Man beschuldigte ihn des „Abfalls vom islamischen Glauben“ und der „Verbreitung nichtislamischer Lehren“. Ohne Verurteilung ließen die Behörden ihn zunächst wieder frei. Als er das durch die iranische Verfassung garantierte Recht auf Religionsfreiheit in Anspruch nehmen wollte, wurde er am 12. Oktober 2009 erneut verhaftet und befindet sich seitdem  im Gefängnis der Geheimpolizei in der Stadt Lakan.
Am 22. September 2010 verurteilte ihn die erste Kammer des Revolutionsgerichts, basierend auf den Anschuldigungen von 2006, zum Tode durch den Strang. Derzeit sitzt er in der Abteilung für politische Gefangene und darf weder Besuch von der Familie noch von seinem Anwalt, welcher Berufung einlegte, erhalten. Die dritte Kammer des Obersten Gerichtshofs von Qom bestätigte das Urteil jedoch. Man gab ihm eine weitere Möglichkeit, seinen Glauben zu widerrufen – ansonsten werde er exekutiert. Sollte das Urteil vollstreckt werden, wäre er seit etwa 20 Jahren der erste Konvertit, welcher aufgrund seines Glaubens hingerichtet würde, und bei welchem der Staat diesen Tatbestand als offizielle Begründung verwendete.

>>>Weitere Informationen zur Lage der Menschenrechte in Iran

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Menschenrechte auch für Christen weltweit

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Beinahe täglich gibt es Meldungen aus islamisch dominierten Ländern über brutale Übergriffe auf Christen und kirchliche Einrichtungen. Wie aktuell die CSI berichtet, kommt es auch in Äthiopien immer wieder zu christenfeindlichen Übergriffen. So setzten Anfang März Muslimextremisten in Asendabo und Umgebung 59 Kirchen und 28 Häuser, die von Christen bewohnt wurden, in Brand. Sie vertrieben dabei mindestens 4000 Christen. Auslöser waren Gerüchte, wonach ein Christ einen Koran zerrissen haben soll. Es ist erschreckend, dass auf ein bloßes Gerücht hin (dem in der Regel kein realer Tatbestand zugrunde liegt) eine solche Gewaltanwendung überhaupt möglich ist. Die Ursache liegt in der Intoleranz des Islams gegenüber dem Christentum; dabei gibt es nicht “den Islam”, sondern moderate und extreme Ausrichtungen.

Ein anderer Schauplatz der Unfreiheit für Christen ist China. Die deutschen Bischöfe rufen die Gläubigen auf, an kommenden Dienstag (24. Mai 11) für die Anliegen der Kirche in China zu beten. Die chinesischen Christen befinden sich in einer schwierigen Lage, vor allem wegen der permanenten Einmischung des Staates in kirchliche Belange, wie zum Beispiel Bischofsernennungen, die – was die katholische Kirche anbetrifft – eine Angelegenheit der Weltkirche (Rom) sind.

Leider wird auch hier die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vom 10.12.1948, die in Paragraf 18 den Anspruch eines jeden Menschen auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit festschreibt, mit Füßen getreten.

Josef Bordat empfiehlt auf seinem Blog die Unterzeichnung einer entsprechenden Petition für verfolgte Christen an den Deutschen Bundestag, was ich hiermit unterstütze. – Heinz Josef Ernst

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2010: Ein Jahr der Märtyrer

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Im zu Ende gehenden Jahr sind weltweit 23 katholische Seelsorger gewaltsam ums Leben gekommen. Das geht aus dem Jahresschlußbericht der vatikanischen Nachrichtenagentur Fides hervor. Die Getöteten waren ein Bischof, fünfzehn Priester, zwei Ordensleute, zwei Seminaristen und drei Laien. Pater Vito Del Prete ist der Leiter von Fides:

„Die Kirche ist aus dem Blut geworden und legt mit dem Blut Zeugnis ab. In dieser Hinsicht ist die Verfolgung derzeit in vielen Teilen der Welt wieder zu einer charakteristischen Note der Kirche geworden, die ihre Natur wieder hervorstechen läßt. Vor allem Pakistan ist derzeit ein Ort der Evangelisierung im Blut: Viele einfache Christen haben dort keine Angst, im Angesicht fundamentalistischer islamischer Gruppen Christus zu bezeugen. Hier werden nicht nur Christen getötet, sondern auch viele Kirchen verbrannt und viele Christen zur Flucht gezwungen. Und dieses Phänomen gilt für viele Christen in Asien: auch in Burma. Selbst wenn keiner davon spricht, werden auch dort Christen diskriminiert, zur Flucht gezwungen und manchmal sogar getötet – das erfährt dann allerdings niemand draußen in der Welt.“ (rv 31.12.2010 sk)

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Sich für religiös Verfolgte und Bedrängte einsetzen!

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Christen bilden die größte Gruppe bei den weltweit religiös Verfolgten und Bedrängten. Zu deren Unterstützung gibt es einige Initiativen und Organisationen, wie die ‘Internationale Gesellschaft für Menschenrechte’ (IGFM) in Frankfurt am Main. – Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) beispielsweise hat die Initiative „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen“ ins Leben gerufen; die Organisation ‘Open Doors’ lädt – gemeinsam mit der Evangelischen Allianz – zu einem weltweiten Gebetstag am Sonntag, 14. November 2010 ein, alternativ am 7. oder 21. November. – Die Villinger Heilig-Kreuz-Pfarrei wählte bereits den 7. November.

In der Hinführung zum Thema sagte der Verfasser dieses Beitrags: In über 60 Ländern gibt es keine Religionsfreiheit und die größte Christenverfolgung aller Zeiten dauert unvermindert an.

Während wir unsere Gottesdienste unbehelligt feiern können, geht es beispielsweise in Pakistan nur, wenn die Kirche mit hoher Mauer, Stahltor und bewaffnetem Sicherheitspersonal geschützt ist. Oder gehen wir in den Irak: Jeder weitere Anschlag wie am letzten Sonntag auf eine katholische Kirche in Bagdad fördert den Exodus der Christen. Bei der Befreiungsaktion nach einer Geiselnahme kamen 58 Menschen ums Leben. Unter ihnen sind zehn Frauen und acht Kinder. Zwei Priester wurden hingerichtet. Ihre Beisetzung war am Dienstag.  Beim Requiem sagte der syrisch-katholische Erzbischof [Basile Georges Casmoussa] von Mossul:

„Für unsere christliche Gemeinschaft ist das eine wahre Katastrophe – in menschlicher und in religiöser Hinsicht. Das löst Panik aus. Wir versuchen ja wirklich alles, um Dialog und Zusammenarbeit in Gang zu bringen; aber wenn wir dann sehen, dass – vor allem von den Behörden – keine adäquate Antwort kommt, dann fühlen wir uns vollkommen schutzlos. Jetzt muss die UNO handeln, um diese kleine Gemeinschaft zu retten!“

„Die Geschichte hat uns zu einer kleinen Herde gemacht“, sagte Papst Benedikt bei der Einladung zu der jetzt beendeten Nahost-Synode in Rom…Ob in Ägypten, Libanon, der Türkei oder Iran, überall fühlen sich die Christen durch das Erstarken des politischen Islam bedroht. Der Orient erlebe eine regelrechte christliche Entvölkerung, so das besorgte Fazit des Vatikans.“ – Erst vor einer guten Woche beschwor die Bischofssynode den Überlebenswillen der Christen im Nahen Osten. Jetzt kommt das böse Erwachen. Nach dem soeben geschilderten Geiseldrama steht das Christentum im Irak womöglich vor dem endgültigen Aus.

Bedrängnis, Diskriminierung und Verfolgung sind in den 64 Ländern mit eingeschränkter Religionsfreiheit unterschiedlich ausgeprägt:

  • In manchen Ländern wird das religiöse Bekenntnis zwar grundsätzlich geachtet. Sobald Christen sich jedoch mutig für die Menschenrechte einsetzen und sich an die Seite der Armen stellen, sind sie gefährdet. Dies betrifft vor allem Lateinamerika. Priester und Laien haben bereits einen hohen Blutzoll entrichtet. Die Bedrohung bleibt.
  • Auch die Situation in kommunistischen Staaten ist nach wie vor bedrückend. Zwar hat sich in China und Vietnam manches gebessert. Die Kirche lebt dort inzwischen freier, wenngleich die Verhältnisse regional sehr unterschiedlich sind. Aber nach wie vor wird in diesen Ländern der Aktionsradius von Kirche und Christen eingeengt, und die staatlichen Behörden greifen in die inneren Angelegenheiten der Kirche ein. Zu erwähnen ist besonders Nordkorea. Es wird geschätzt, dass dort zwischen 50.000 und 70.000 Christen in über 30 Arbeits- und Straflagern gefangen gehalten werden. 200.000 leben dort im Untergrund.
  • Massiv angewachsen ist in vor allem die Bedrohung von Kirchen und Christen in manchen islamisch geprägten Ländern. Ein erstarkter religiöser Fundamentalismus gewinnt zunehmend Einfluß. Als Folge davon werden Christen durch gesetzliche Diskriminierung zu Bürgern niederen Ranges herabgestuft und an der Ausübung ihres Rechtes auf Religionsfreiheit gehindert
    Länder wie Sudan und Iran haben ihre Strafgesetzgebung der Scharia, dem islamischen  Recht, angepaßt. Dadurch droht Muslimen, die zum Christentum konvertieren, sogar die Todesstrafe. Nicht-muslimischen Bürgern wird die Ausübung ihrer Religion sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich gemacht.

Wie können wir mit den Verfolgten und Diskriminierten solidarisch sein? Erzbischof Ludwig Schick sagt: „Christliche Solidarität hat neben der materiellen immer auch eine geistliche Dimension. Es ist wichtig, dass sich die Gläubigen im Gebet mit jenen verbinden, die um ihres Christ-Seins willen Not leiden. Für die Verfolgten bedeutet dies Ermutigung und Bestärkung. Wir anderen aber können gerade von den um des Glaubens willen Verfolgten und Bedrängten in besonderer Weise erfahren, was es heißen kann, als Christ zu leben, und auch, wer Jesus ist, dem die Christen nachfolgen. In der Bergpredigt sagt ER: „Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihnen gehört das Himmelreich“ (Mt 5,10).“ – Heinz Josef Ernst

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Bischof Padovese: Märtyrer oder „nur“ Mordopfer?

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Wurde der Vorsitzende der türkischen Bischofskonferenz Bischof Luigi Padovese vor einer Woche aus Glaubensgründen umgebracht, oder wurde er „nur“ Opfer eines geistig Verwirrten?

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner würdigte ihn in einem Gespräch mit Radio Vatikan wie folgt:

„Das ist ein wirklicher Märtyrer, der mitten unter uns gelebt hat. Dass er ermordet wurde, das hat mich tief bewegt. Wir werden sein Vermächtnis übernehmen. Die christliche Überzeugung, dass das Blut der Märtyrer der Samen für neue Christen ist – das möge sich wirklich auch in der Türkei zeigen!“

„Noch immer tappen die Ermittler bezüglich des Mordmotivs im Dunkeln. Padoveses Chauffeur hat gestanden, den Bischof erstochen zu haben. Zunächst hatte es geheißen, die Tat sei persönlich motiviert gewesen. Jetzt wurde bekannt, dass der Täter während des Attentats „Allah ist groß“ gerufen haben soll. Also doch ein religiöses Motiv?“ Quelle: Radio Vatikan

Die Tagespost berichtet: Nach dem Mord an Bischof Luigi Padovese im türkischen Iskenderun ist Anklage gegen den mutmaßlichen Täter erhoben worden. Der 26-jährige Murat Altun, Chauffeur des Geistlichen, habe die Tat gestanden, erklärte sein Anwalt Cihan Önal. Zugleich wies Önal Darstellungen zurück, sein Mandant sei vom Islam zum Christentum übergetreten.

Der Tatverdächtige soll im Polizeiverhör gesagt haben, er sei mit der Tat einer religiösen Eingebung gefolgt. Sein Anwalt unterstrich, Altun sei geistig gestört. Das bestätigte auch die Mutter des Tatverdächtigen. Der italienische bischöfliche Pressedienst SIR meldete unter Berufung auf den Generalvikar von Iskenderun, Domenico Bertogli, Altun sei erst vor gut einem Monat wegen psychischer Probleme in klinischer Behandlung gewesen.

Laut vatikanischem Pressedienst asianews mehren sich in der katholischen Gemeinde Iskenderuns Zweifel, dass eine Geisteskrankheit die einzige Erklärung für die Bluttat sein solle. Mehrere Angriffe auf Katholiken in den vergangenen Jahren, die geistig instabilen Jugendlichen zugeschrieben worden seien, hätten später einen türkisch-nationalistischen und christenfeindlichen Hintergrund offenbart, so asianews.

Kommentar: Vor fünf Jahren wurde der Prior der ökumenischen Brüdergemeinschaft in Taizé, Frére Roger Schutz (Burgund/Frankreich), während des Gebets ermordet. Die Täterin – aus Osteuropa kommend – soll ebenfalls geisteskrank gewesen sein. Es war kein christenfeindlicher Hintergrund dabei erkennbar. In der Türkei kann es aber anders gewesen sein.

Die Behauptung einer „Geisteskrankheit“ oder eine tatsächliche Geisteskrankheit sagt noch nichts darüber aus, ob der Täter „Hintermänner“ gehabt hat, oder ob er vom allgemeinen christen-unfreundlichen Klima beeinflußt war. In Afghanistan zum Beispiel wurde einem Konvertiten vom Islam zum Christentum „Geisteskrankheit“ attestiert, um die Nichtvollstreckung der Todesstrafe zu rechtfertigen, die nach islamischem Recht fällig gewesen wäre. Ein anders gelagerter Fall, aber ein Beispiel, dass ‚Geisteskrankheit‘ oft zur Verschleierung von Tatbeständen benutzt wird.

Heinz Josef Ernst

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Indien: Katholischer Priester ermordet

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Wie Radio Vatikan berichtet, ist nahe Mumbai (Bombay) in der Nacht zum Donnerstag ein katholischer Priester ermordet worden. Das Tatmotiv sei noch nicht geklärt, berichtete der römische Pressedienst Asianews. Der 73-Jährige arbeitete als Geistlicher der Diözese Vasai. Ortsbischof Felix Anthony Machado zeigte sich entsetzt über die Tat. Das Mordopfer habe der Kirche und den Menschen gedient, ohne nach Kastenzugehörigkeit oder Glaubensrichtung zu unterscheiden, so Machado.

Indien ist also weiterhin ein Brennpunkt beim Thema ‘Christenverfolgung’. Im Bundesstaat Orissa wurden in 2008 bei Angriffen nationalistischer Hindus auf 160 überwiegend von Christen bewohnten Dörfern Hunderte getötet sowie zahlreiche Kirchen und Häuser zerstört. 50.000 Menschen wurden obdachlos und flüchteten. Es gab Vergewaltigungen sowie Zwangsbekehrungen zum Hinduismus unter Waffengewalt.

Heinz Josef Ernst

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