Home » Glaube (Seite 2)

Archiv der Kategorie: Glaube

Sind Katholiken konservativ?

HJE – X (Twitter)

HERR, wie lange noch?

Gib Frieden, Herr, gib Frieden,
die Welt nimmt schlimmen Lauf.
Recht wird durch Macht entschieden,
wer lügt, liegt obenauf.
Das Unrecht geht im Schwange,
wer stark ist, der gewinnt.
Wir rufen: Herr, wie lange?
Hilf uns, die friedlos sind.

Das Wort Gottes ist unser Wegweiser

Wähle Themenbereich

Es gibt keinen „Fußball-Gott“

Print Friendly, PDF & Email

Immer wieder hört man im Fußballstadion oder auch von TV-Sprechern den Begriff “Fußball-Gott”. Aber es gibt bekanntlich nur einen Gott, bei dem sich Fußballspieler nach dem Spiel durch Bekreuzigen und andere Gesten bedanken. Für gläubige Christen ist dies der Gott und Vater Jesu Christi, dem alleinigen Erlöser und Retter der Welt.

Die andere Frage ist, ob für den Sieg der eigenen Mannschaft gebetet wird oder werden sollte. Dies würde natürlich den Charakter der angeblich „Schönsten Nebensache“ noch mehr verändern. Bei der Fußball-WM geht es ja nicht nur um die Ehre bereits hochbezahlter Profis, als Nationalspieler für ihr Land antreten zu dürfen, sondern auch um stattliche Prämien. Dabei profitiert der Spieler bereits durch den Anstieg seines Marktwertes aufgrund eines erfolgreichen Mitwirkens. – Wenn nun beide Mannschaften um den Sieg beten: Für welche soll der Herr Partei ergreifen?

Der Tübinger Theologe und Sozialethiker Dietmar Mieth, der sich mit dem Phänomen Fußball und seinen Strukturen beschäftigt hat, sagt: „Also, ich würde nicht für die Nationalmannschaft beten, weil ich das für ein säkulares Ereignis halte. Ich würde der Nationalmannschaft alles Gute wünschen, aber ich denke, man sollte nicht Gott in das Fußballspiel hineinziehen.“

Gebetet werden kann nach meiner Auffassung dafür, dass sich alle Verantwortlichen auf den eigentlichen Stellenwert des Fußballs besinnen, dass die Ziele zwar formuliert, Trainer und Spieler aber nicht einem übertriebenen Druck ausgesetzt werden. Fairness: Auch hier gilt die Goldene Regel: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg‘ auch keinem anderen zu. Ich denke, dass viele Spieler dies ähnlich sehen und danach handeln.

Es ist positiv, wenn dem Fußball der „religiöse Touch“ genommen wird, den ihm manche Kirchenvertreter in Predigten oder durch spezielle Gottesdienste anheften. Fußball hat viele Facetten: Er fördert eine Art (positiven) Patriotismus wie anläßlich der WM, der sich u.a. in den schwarz-rot-gold beflaggten PKW’s widerspiegelt. Er kann aber im normalen Fußball-Alltag zu Ausschreitungen verleiten (was ich nicht dem Fußball selbst anlaste). Er fördert die zwanglose Kommunikation unter den Anhängern, bedingt durch eine gemeinsame, ideologiefreie Identifikation mit der eigenen Mannschaft. Der Fußball bleibt – unabhängig von allen Bewertungen – ein Massenphänomen – siehe weltweite TV-Einschaltquoten und massenhafte Teilnahme beim „Public viewing“. Was eigentlich macht die Magie des runden Leders aus? Was bringt viele Zuschauer dazu, so ausgiebig zu feiern, als ob sie damit das Wichtigste im Leben gewonnen hätten? – Der FIFA-Präsident Josef Blattner soll vor einigen Jahren über den Fußball als „größte Religion“ gesprochen haben. Anmerkung: Dann wäre er selbst quasi der bedeutendste „Papst“ …

Zum Thema Papst: Der Vorgänger Benedikt XVI., Johannes Paul II, hat den Fußball „als die schönste Nebensache“ bezeichnet. Eine Nebensache sollte nicht zu einer Hauptsache werden. Und schön ist diese Nebensache nur bei Fair Play und weniger Kommerz. – Heinz Josef Ernst

Share

Nicht sehen und doch glauben

Print Friendly, PDF & Email

Oft hört man von Zeitgenossen die Bemerkung: „Glauben heißt nicht wissen“, oder, jemand sagt: „Ich glaube nur, wenn ich Jesus die Hand geben kann“. So ähnlich erging es Jesus auch mit seinem Apostel Thomas, dessen Andenken die Kirche am 3. Juli feiert. Thomas, der drei Jahre mit Jesus zusammen war, konnte einfach nicht glauben, dass sein Meister von den Toten auferstanden sein sollte: „Wenn ich nicht meine Hände in seine Wunden legen kann, also ihn anfassen und betasten kann, so glaube ich nicht.“ Der auferstandene Jesus aber wußte um die Zweifel seines Jüngers. Er verurteilte ihn deswegen nicht, sondern gab ihm Gelegenheit, seine Zweifel abzulegen. Er erschien den versammelten Jüngern, ging auf  Thomas zu und sagte: „Lege deine Hand in meine Seite…und sei nicht ungläubig sondern gläubig.“

Thomas fiel auf die Knie und rief: „Mein Herr und mein Gott“….Jesus antwortete: „Weil du mich gesehen hast, glaubst du; selig aber sind die, die nicht sehen und doch glauben.“ (Johannes 20,24-29). Bei Thomas hat die körperliche Berührung mit dem Auferstandenen die Zweifel beseitigt, aber dass die Zweifler heute durch eine solche Begegnung zum Glauben kommen, ist ungewiß. Jesus sagt an anderer Stelle sinngemäß: Wenn ihr denen nicht glaubt, die ich gesandt habe, werdet ihr auch mir nicht glauben.

Beispiel: Das Gleichnis vom reichen Prasser und armen Lazarus: Der Arme starb zuerst, wurde in Abrahams Schoß gelegt und empfing Trost. Danach starb der Reiche: Er mußte im Jenseits große Pein erleiden und sagte zu Abraham: Man soll meine Angehörigen auf der Erde warnen, dass sie ihr Leben ändern, um nicht das gleiche zu erleben wie ich selbst – also in dem Sinn: Wenn einer aus dem Jenseits zurückkommt und berichtet, werden die Menschen sich bekehren.

Dies bestreitet Abraham: Wenn jene dem Mose und den Propheten nicht glauben, werden sie auch auf einen, der aus dem Jenseits kommt, nicht hören. (vergl. Lukas 16,19-31)

Also muß es sich mit dem Glauben doch anders verhalten, denn Jesus sagt ja: Selig sind die, die nicht sehen, aber doch glauben. Der Glaube ist eine innere Gewißheit, mehr als bloßes Wissen. Glaube ist eine Beziehung zum Schöpfer aller Dinge, der im Menschen als seinem Geschöpf Wohnung nehmen will. Gott wohnt nicht in von Menschenhand erbauten Tempeln, sondern der Mensch ist der lebendige Tempel Gottes. Meine eigene Grunderfahrung als junger Mensch war, dass Gott mindestens so real ist, wie alles um mich herum, wie die Luft zum Atmen. Die Frage also, ob er existiert oder nicht, hat sich mir nicht gestellt. Sollte ich denn darüber diskutieren, ob alle für den Menschen unsichtbaren Dinge wirklich existieren? Immanuel Sücker schreibt in seinem Buch Am Morgen der Schöpfung: „Als Chemiker arbeite ich mit Atomen; dabei habe ich keines von ihnen gesehen. In der Welt der Atome liegt eine objektive Realität vor, die also außerhalb meines Bewußtseins existiert  und mit den fünf Sinnen und wissenschaftlichen Instrumenten in begrenztem Maß erforscht werden kann.“ – Er aber läßt sich darauf ein, mit dem zu arbeiten, das er nicht sieht und nicht fassen kann. Jeder hat schon etwas über Atomkerne gehört und weiss, dass nur die Auswirkung der Atomenergie – positiv wie negativ – sichtbar ist. Gott ist Geist, also unsichtbar; erfahren kann ihn nur, wer sich auf  ihn einläßt und auf die Wirkung seines heiligen Geistes schaut.

Schon die heilige Schrift lehrt uns, dass jeder Mensch aufgrund der ihn umgebenden Schöpfung auf den Ursprung, nämlich auf den Schöpfergeist, schließen kann (oder eigentlich schließen muß).

Heinz Josef Ernst

Share

Fußball und Glaube

Print Friendly, PDF & Email

Was hat beides miteinander zu tun? Ist Fußball inzwischen die größte Religion geworden, wie der amtierende Fifa-Präsident einmal äußerte?  – Sicher ist der Fußball keine Religion, aber er fasziniert, elektrisiert und setzt positive wie negative Emotionen frei.

Programm-Hinweis Bibel-TV: 27. Juni 2009, 19.30 Uhr: “Totale Offensive – ein ganz normaler Fan-Club (HSV)”

Wie die christliche Nachrichtenagentur idea berichtet, ist der beste Torjäger der Bundesliga, der Brasilianer Grafite, bekennender Christ. Grafite sei katholisch und bete vor jedem Spiel den Psalm 91: “Wer im Schutz des Höchsten wohnt und ruht im Schatten des Allmächtigen, der sagt zum Herrn: Du bist für mich Zuflucht und Burg, mein Gott, dem ich vertraue …” (Einheitsübersetzung) – Weiter wird berichtet, dass Schalke 04 beabsichtigt, verstärkt mit christlichen Gemeinden im Ruhrgebiet zusammen zu arbeiten. Zweimal pro Saison soll es für eine Gemeinde die Möglichkeit für ein Begegnungswochenende unter dem Motto: “Fussball und Glaube” geben. Das Projekt richte sich an Jugendliche und deren Eltern. Die Begeisterung für den Fußball solle genutzt werden, junge Leute mehr für den Glauben zu interessieren. Ein erstes Wochenende habe bereits stattgefunden. Auf dem Programm gestanden hätten unter anderem ein Fußballspiel von Vätern gegen ihre Söhne, eine Stadionführung mit anschließendem Gottesdienst in der Kapelle der Veltins-Arena, ein Gespräch mit Vereinspräsident Josef Schnusenberg sowie der Besuch eines Heimspiels. Bis zu 30 Personen könnten an den Wochenenden teilnehmen. Die Kosten – wie etwa die Verpflegung und der Eintritt zum Spiel – übernimmt der Verein. Die Anregung für die Initiative ging vom Franziskanermönch Bruder Frank aus. Nach seiner Ansicht kann die Kirche vom Fußball Begeisterungsfähigkeit, Lebendigkeit und Einsatzbereitschaft lernen. Genauso könne aber der Glaube dem Fußballfan eine Antwort auf Fragen nach dem Sinn des Lebens geben. Schnusenberg erklärte, man wolle den Kirchengemeinden “ein Instrument an die Hand geben, um junge Menschen anzusprechen und diese für christliches Gedankengut zu begeistern”. Quelle: idea-Spektrum Nr. 16/2009

Nicht unmittelbar zu tun mit dem Thema hat die aktuelle Situation des Fußballclubs FC 08 Villingen (Schwarzwald). Aufgrund der angespannten finanziellen Situation drohte bis vor kurzem noch die Insolvenz, verbunden mit einem Zwangsabstieg aus der Oberliga Baden-Württemberg. Wegen des langen Winters gab es Spielausfälle und damit keine Einnahmen. Nachdem der Spielbetrieb im eigenen Stadion wieder möglich war, gab es zwangsläufig einige sogenannte “englischen Wochen”, was an die Substanz der Spieler ging. Trotzdem war es erstaunlich, dass der Klassenerhalt vorzeitig erreicht wurde. Daneben galt es ja, den Fokus auf den Pokal des Südbadischen Fußballverbandes zu legen: Der Pokalsieger nimmt bekanntlich an der DFB-Hauptrunde mit 64 Mannschaften teil. (Die Auslosung der Spielpaarungen erfolgt in der ARD-Sportschau am 27. Juni 09, ab 18 Uhr). Die Teilnahme allein ist mit einer Einnahme von ca. 100.000 Euro verbunden. – Villingen 08 hat das Pokalendspiel am Fronleichnamstag (11.06.09) gegen den Offenburger FV mit 3:1 (n.V.) für sich entschieden! – Ausschlaggebend für diesen (doppelten) Erfolg war das starke Engagement des Trainers Reiner Scheu sowie die Unterstützung des Vereins durch Freunde und Fans. Erfreulicherweise hat sich der Erst-Bundesliga-Aufsteiger SC Freiburg zu einem Benefiz-Spiel zugunsten des FC 08 bereiterklärt. Es findet am Dienstag, 30. Juni 2009, 18 Uhr im Stadion Friedengrund/Villingen statt.

Heinz Josef Ernst

Share

Über das Verhältnis von Gottes- und Nächstenliebe

Print Friendly, PDF & Email

Es ist immer wieder ein Diskussionspunkt: Ersetzt die Nächstenliebe die Gottesliebe? Was sagt das Wort Gottes in der Heiligen Schrift, der Bibel? “Höre Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig. Darum sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.” (Deuteronomium 6,4-5). Bei Matthäus 22,35-40 zitiert Jesus auf die Frage eines Gesetzeslehrers nach dem wichtigsten Gebot die genannte Schriftstelle im Deuteronomium und fügt hinzu: “Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.”

Kardinal Meisner vor dem Kölner Dom
Kardinal Meisner vor dem Kölner Dom

Kardinal Joachim Meisner formulierte in seiner Predigt am 24. Januar 2009* das Verhältnis von Gottes- und Nächstenliebe so: “In der Ordnung des göttlichen Gebotes kommt die Gottesliebe zuerst, in der Ordnung des Handelns kommt die Nächstenliebe zuerst.”

Im Ersten Johannesbrief heißt es sinngemäß: Wir wollen Gott lieben, weil ER uns zuerst geliebt hat. Die Echtheit unserer Gottesliebe wird an der Bruderliebe erkannt. “Denn wer seinen Bruder, den er sieht, nicht liebt, kann auch Gott nicht lieben (den er nicht sieht)”

*anläßlich eines Begegnungstages von Kirche in Not in Köln zum sechsten Todestag von Pater Werenfried van Straaten.

Ein Thema war “Östliche Spiritualität und christlicher Glaube” – siehe Beitrag “Mit Klischees über den Buddhismus aufgeräumt”.

Share

RSS Katholische Kirche

IGFM – X (Twitter)