Es gibt kein Fest im Jahr, zu dem so viele Menschen das Bedürfnis haben, jemanden zu schreiben und gute Wünsche zu übermitteln, wie zu Weihnachten. Dies, obwohl jeder Zweite nicht weiß, was da eigentlich gefeiert wird und warum Geschenke gekauft werden. >>>Siehe dazu meinen Beitrag: „Weihnachten – eine ungeheuerliche Revolution“ vom 11.12.2010.
Für die meisten ist es ein Familienfest, verbunden mit dem obligatorischen Weihnachtsbaum, gutem Essen und Trinken. Auch im Geschäftsleben werden – wie zu keinem anderen Fest – Gruß- und Dankbriefe an Geschäftspartner geschrieben und Geschenke versandt. Es gibt sogenannte Weihnachtsfeiern mit nicht weihnachtlicher Musik und mehr oder weniger „leichter“ Unterhaltung. Aber ist das ein Grund, Weihnachten selbst als ein „Fest der Sünde“ zu bezeichnen, wie es eine Organisation radikaler Muslime in London behauptet?
Wie die Tageszeitung „Daily Mail“ berichtet, listen die Organisatoren in einer Plakataktion „die zwölf Sünden von Weihnachten“ auf. Das Fest sei mitverantwortlich für Alkoholmissbrauch, Promiskuität, Vergewaltigung, häusliche Gewalt, Pädophilie und Vandalismus. Eine weitere Beleidigung sei die „behauptete Botschaft“ von Weihnachten, dass „Gott einen Sohn hat“.
Wie auch von Sekten praktiziert, versuchen islamische Gruppen die Verfehlungen anderer für ihre Mission zu nutzen und argumentieren dabei unredlich; denn gesündigt wird das ganze Jahr über, wobei der islamische Bereich keine Ausnahme bildet. Nicht das Fest ist verantwortlich für die Sünde, sondern der Unglaube eines großen Teils der Bevölkerung.
Dann wird das islamisch-koranische Unverständnis gegenüber der Gottessohnschaft Jesu Christi kundgetan: Die „Behauptung“ dieser Sohnschaft sei eine „Beleidigung“. – Wer wird denn damit beleidigt? – Dass Muslime stets die leicht Beleidigten sind, erleben wir täglich. Ich denke hier nicht nur an den Karrikaturenstreit, der schon unschuldige Opfer gefordert hat, sondern an die häufigen Blasphemievorwürfe wie zum Beispiel in Pakistan, bei denen die Angeklagten selbst nach erfolgtem Freispruch noch bedroht sind und sich verstecken müssen.
Dagegen steht die Dreistigkeit des Initiators der Anti-Weihnachten-Kampagne in London, der 27jährige Abu Rumaysah: „Es macht mir nichts aus, wenn ich Christen dadurch beleidige: Weihnachten ist eine Lüge, und als Muslime haben wir die Pflicht, diese anzuprangern.“ Diese Haltung dokumentiert den absoluten Wahrheitsanspruch des Islam. Abu Rumaysah und andere missionarisch tätige Muslime können bei uns im Westen die Religionsfreiheit genießen, ohne Übergriffe befürchten zu müssen.
Aber, muß sich ein Christ überhaupt „beleidigt“ fühlen? Sein Glaube sollte durch eine solche Kampagne nicht ins Wanken kommen. Die Heilige Schrift sagt uns, dass derjenige, der den Sohn leugnet, auch den Vater nicht hat (1. Johannesbrief 2,23). Also: Vater und Sohn sind im Heiligen Geist untrennbar verbunden. Das ist unser Glaube, der auf dem Zeugnis der Apostel und der Heiligen Schrift beruht. Gott selber hat dies bei der Taufe Jesu im Jordan bezeugt: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe.“ – Heinz Josef Ernst