Wie lange noch dienen? Soll man nach einer Krankheit, die die Gesundheit einschränkt, aufhören? – Diese Fragen stellen sich aber leidenschaftlichen Nachfolgern Jesu Christi wie dem Heiligen Petrus Claver (1581 bis 1654) – Jesuitenmissionar in Kolumbien – kaum. Er wirkte in Cartanega, damals Zentrum des Handels mit Sklaven aus Afrika. Jeden Monat landete ein neues Schiff mit 1000 schwarzen Sklaven, zu deren Tröster, Helfer und Beschützer er sich machte. 38 Jahre arbeitete er unermüdlich als Seelsorger, Krankenpfleger und Missionar, besuchte Gefangene im Kerker und begleitete zum Tode Verurteilte. Verständlicherweise zog er sich, der sich selbst Sklave der Sklaven nannte, den Haß der Befürworter des Menschenhandels zu. Obwohl seine Kräfte vier Jahre vor seinem Tod so gut wie erschöpft waren, diente er den Menschen – halb gelähmt im Lehnstuhl sitzend – als Ratgeber und Beichtvater.
Nicht nur in der Kirchengeschichte gibt es – bis zum heutigen Tag – etliche Beispiele für solch ein heroisches Durchhalten im Dienst für Christus am Menschen. Ich denke an Ärzte, Schwestern und Priester in Entwicklungsländern, die das Letzte geben, an Menschenrechtsverteidiger, die ihr Leben aufs Spiel setzen, um Gefangenen und zum Tode Verurteilten beizustehen. Zum Beispiel der im März 2011 ermordete pakistanische Minderheitenminister, Shabbaz Bhatti, der schon in 2005 – im Hinblick auf die erhaltenen Morddrohungen – sein Vermächtnis niederschrieb: „…Für Christus will ich leben und für Ihn will ich sterben. Deshalb verspüre ich keine Angst in diesem Land. Viele Male wollten mich die Extremisten ermorden oder einsperren. Sie haben mich bedroht, verfolgt und meine Familie terrorisiert. Ich aber sage: Solange ich lebe, bis zu meinem letzten Atemzug, werde ich fortfahren, Jesus zu dienen und dieser armen, leidenden Menschheit, den Christen, den Notleidenden, den Armen…“ >>>Zurück zur ersten Liebe – HJE