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Libyen: Koptischer Christ im Gefängnis nach Folter gestorben

Kann der bloße Besitz einer Bibel ein Verhaftungsgrund wegen „Verbreitung des Christentums sein? Hierzu eine Mitteilung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM): Der 45-jährige ägyptische Kopte Ezzat Hakim Attalah starb vergangenen Sonntag in einem Gefängnis in der ostlibyschen Stadt Benghazi. Attalah war am 28. Februar mit vier weiteren Kopten wegen angeblicher „Verbreitung des Christentums“ verhaftet worden. Die IGFM beklagt unter Berufung auf Quellen vor Ort, dass er in Folge von Folter in der Haft verstarb. Auch die größte ägyptische Tageszeitung, die staatliche „Al-Ahram“ spricht von der „Ermordung“ des Kopten.

Nach Angaben der IGFM sind in Libyen seit Februar zahlreiche ägyptischen Christen verhaftet worden. Rund 100 ägyptische Kopten sollen zur Zeit wegen angeblicher „Verbreitung des Christentums“ oder „illegaler Einwanderung“ in libyschen Gefängnissen inhaftiert sein. In keinem der Fälle soll es Hinweise darauf geben, dass die Opfer tatsächlich in irgendeiner Weise missioniert hätten. Wie die IGFM betont, sei unabhängig davon auch das Recht auf Mission nach der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen ein Bestandteil des Rechtes auf Religionsfreiheit. In Libyen seien Kopten verhaftet worden, bloß weil sie eine einzelne Bibel und ein Heiligenbild in ihrem persönlichen Besitz hatten, so die IGFM weiter.

Die IGFM forderte die ägyptische Regierung auf, sich stärker für den Schutz ägyptischer Staatsangehöriger in Libyen einzusetzen. Der verstorbene Kopte hatte in Libyen legal gearbeitet und hinterlässt eine Witwe und zwei Kinder. In Kairo kam es nach Berichten über den Foltertod Attalahs zu Protesten vor der libyschen Botschaft in Kairo. 

>>>Weitere Informationen zur Menschenrechtslage in Ägypten

>>>Facebook-Seite der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte

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Ein Kommentar

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