Frankfurt am Main. Vor 15 Jahren, am 5. September 1998, wurde der damals bereits verstorbene „große Führer“ Kim II-sung zum „ewigen Präsidenten“ Nordkoreas ausgerufen. Mit massiver Hilfe Stalins und der Sowjetunion etablierte er eine kommunistische Einparteien-Diktatur, die nach Einschätzung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), „heute die wohl härteste und gewalttätigste Diktatur der Erde“ ist.
Nach Angaben der IGFM wird die Zahl der Arbeitssklaven in den Lagern Nordkoreas auf rund 200.000 Menschen geschätzt. Eine graduelle Verbesserung der „desaströsen Menschenrechtssituation“ sei möglich – der Schlüssel für jede Veränderung liege aber bei Nordkoreas Schutzmacht China.
„Das Politbüro der Kommunistischen Partei der Volksrepublik China deckt nach wie vor alle Verbrechen des kleinen Verbündeten“, kritisiert IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin. Dabei sei Nordkorea wirtschaftlich völlig abhängig vom Wohlwollen der Machthaber in China. „Peking hat Vorrang bei der Ausbeutung nordkoreanischer Bodenschätze und begünstigt aktiv die Führung des wohl grausamsten Folterstaates der Welt“, so die IGFM weiter. Europa solle in allen Gesprächen mit Peking unmissverständlich darauf drängen, dass China seine Verantwortung wahrnimmt.
Der nordkoreanische Staat ist zu einem despotischen Familienunternehmen verkommen, in dem die Macht von einer Generation auf die nachfolgende übergeben wird. Eine kleine regimetreue Elite in Armee und Partei stützt die Herrscherfamilie und genießt ebenfalls ein luxuriöses Leben, während die einfache Bevölkerung hungert.
Der aktuelle Machthaber Kim Jong-un, ein Enkel des „Ewigen Präsidenten“, regiert das abgeschottete und heute bettelarme Nordkorea mit der gleichen Grausamkeit wie sein Vater und Großvater. Jede tatsächliche oder vermeintliche Abweichung von der Linie der Partei wird nach Informationen der IGFM mit schwersten Sanktionen bestraft, vor allem mit willkürlicher Verhaftung, Folter und Deportation in Arbeitslager, in denen menschenverachtende Zustände herrschen. Da Verwandte der Gefangenen bis in die dritte Generation ebenfalls als schuldig gelten und in Lager gebracht werden, wüssten viele der Gefangenen nicht einmal, warum sie in den Lagern seien. Winzigste „Vergehen“ würden mit größter Grausamkeit verfolgt, insbesondere Kritik am Regime und christlicher Glaube, so die IGFM weiter.